Panasonic transformiert sein Vertriebsmodell für Fernseher in Europa
Panasonic transformiert sein Vertriebsmodell für Fernseher in Europa.
Der Empfang von Panasonic am Abend vor der Eröffnung der IFA war jahrelang eines der angenehmsten Ereignisse während der Messetage. Und obwohl es in diesem Jahr keine offizielle Ankündigung gab, wurde das Gerücht schnell zur Tatsache, als Philipp Maurer, Country Manager von Panasonic DACH, ans Mikrofon trat, um eine bevorstehende Veränderung im europäischen TV-Vertriebsgeschäft von Panasonic bekannt zu geben. Er erwähnte nicht die in Osaka getroffene Entscheidung, den direkten Vertrieb von Panasonic-Fernsehern in Europa einzustellen. Vielmehr versprach er den anwesenden Händlern, dass Panasonic auch in Zukunft mit ihnen zusammenarbeiten werde und dass Panasonic sein TV-Geschäft in Europa, einschließlich Deutschland, im Jahr 2026 von seinem derzeitigen Direktvertrieb auf ein anderes Geschäftsmodell umstellen werde. Darüber hinaus würden die Möglichkeiten zur Förderung anderer Kategorien, die den Einzelhandelskunden einen Mehrwert und Gewinn bieten, gestärkt. Panasonic wird weiterhin gut positioniert sein und sich auf den Direktvertrieb in den Bereichen Küche, Beauty/Personal Care, Lumix, Home AV und Technics konzentrieren.
Was passiert nun? Wird Panasonic TV vollständig vom europäischen Markt verschwinden? Nein, Panasonic wird das Geschäft mit Fernsehern der Marke Panasonic nicht einstellen, sondern derzeit regionale Alternativmodelle prüfen. In Europa wird das bestehende Vertriebsmodell im Laufe des Jahres 2026 geändert werden. Das bedeutet jedoch, dass Panasonic-Fernseher auch im nächsten Jahr und in den kommenden Jahren in Europa erhältlich sein sollten.
War es die fast ausschließliche Konzentration auf den Fachhandel, war es die sehr deutliche Zurückhalten gegenüber den Buying Groups, war es der geringe Abverkauf bei 65 Zoll, war es das Fehlen von großen Bildschirmen im Programm oder war es ganz einfach der Markt? Von Allem etwas. In Osaka waren es letztlich die Zahlen. Hier ein Beispiel: Im Zeitraum 1. Bis 35. Woche 2024 hatte Panasonic noch 8,5 Prozente Marktanteil, in diesem Jahr dagegen schrumpfte der Marktanteil der Hamburger auf nur noch 4,6 Prozent. Selbst die Partner im Fachhandel hielten sich deutlich zurück. Von 24,2 Prozent im Vorjahr sank ihr Pana-Marktanteil in diesem Jahr auf 13,2 Prozent. Metz dagegen konnte von 13,3 Prozent auf 23,7 Prozent in diesem Jahr zulegen. Unter vorgehaltener Hand hörte man in Berlin, Metz und auch TP-Vision könnten in Zukunft die Panasonic-Lücke füllen.
Wie geht es jetzt (nicht) weiter? Werden Panasonic-Fernseher jetzt verkauft? Es ist klar, dass Panasonic derzeit verschiedene Geschäftsmodelle prüft, weshalb Panasonic derzeit keine offizielle Stellungnahme gibt, aber man ist zuversichtlich, dass die Handelspartner Panasonic-Fernseher im Jahr 2026 und darüber hinaus positiv verkaufen können.
Der Rückzug ist auch deshalb bedauerlich, weil Panasonic seine Fernseher in diesem Jahr nachhaltig überarbeitet und optimiert hat, wie Fachzeitschriften und Testinstitute bestätigen. Vorerst werden Panasonic-Fernseher auf dem deutschen Markt verkauft, und ein starkes und stabiles Marketing ist dabei entscheidend. Die Verlierer sind der Fachhandel und auch die Kunden, aber gerade der TV-Markt ist hart umkämpft. Das erleben derzeit auch die beiden Koreaner, die unter erheblichen Druck von chinesischen Herstellern geraten sind.
