CE&TRADE DigitalMarkt September 2022

CEplus-Infos im interaktiven CE-ePaper auf www.ce-trade.de 9/2022 18 ANALYSEN D er Gesamtmarkt für technische Konsumgüter in Deutschland hat in der ersten Hälfte des Jahres 2022 gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein leichtes Wachstum in Höhe von unter 2 Prozent auf 35,5 Milliarden Euro verzeichnet. Im Verlauf des ersten Halbjahres hat sich das Wachstum jedoch immer weiter abgeschwächt. Für das Gesamtjahr 2022 geht GfK von einem Rückgang der Umsätze aus. Derzeit liegt der Marktwert nach wie vor über den Rekorden der Pandemiejahre. „Die Nachfrage nach technischen Konsumgü- tern in Deutschland hat sich in der ersten Jahres- hälfte 2022 heterogen entwickelt“, sagt Alexander Dehmel , GfK-Experte für technische Konsumgüter in Deutschland und Österreich. „Während der tra- ditionelle Einzelhandel an Marktanteilen gewonnen hat, ist der Anteil des Onlinehandels erstmalig in den letzten fünf Jahren rückläufig. 37 Prozent des Umsatzes mit technischen Konsumgütern wurden während dieser Zeit online erzielt. Das sind 7 Pro- zentpunkte weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.“ Im ersten Halbjahr 2022 stieg der bezahlte Durchschnittspreis über alle Bereiche hinweg um 7 Prozentpunkte, verlangsamte sich aber im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021, in dem der Durchschnitts- preis um 9 Prozentpunkt gestiegen war. Menem dem globalen Einflüssen wie Warenknappheit und Transportproblemen beeinflusste auch die verstärkte Rückkehr in den Fachhandel sowie in besonderem Maße Veränderungen im verkauften Modellmix. Im ersten Halbjahr 2022 registrierte die GfK eine deut- liche Kaufzurückhaltung im Einstiegsbereich und gleichzeitig eine meist stabile oder sogar steigende Nachfrage nach Premiumprodukten zu verzeichnen. So ist beispielsweise im TV-Premiumsegment sogar ein Preisrückgang zu beobachten. Aufgrund der Kauf- zurückhaltung im Einstiegsbereich ist der bezahlte Durchschnittspreis aber insgesamt angestiegen. „Premiumprodukte und -segmente sind auch im Krisenjahr 2022 nachgefragt“, erklärt Alexander Deh- mel. „In unserer KI-Plattform gfknewron identifizieren wir 15 Prozent aller deutschen Verbraucher als ‚Premi- um-Konsumenten‘. Diese Menschen sind bereit, mehr Geld für ein Gerät einer bekannten Marke, welches viele Funktionen bietet, auszugeben. Für Händler und Hersteller folgt daraus, dass Premiumisierungsstrategi- en unter den derzeitigen gesamtwirtschaftlichen Be- dingungen selektive Möglichkeiten eröffnen.“ bitkom erwartet Wachstum durch Meta- verse, doch was soll das sein? Der Begriff Metaverse wird seit einigen Monaten in allen Medien breitgeklopft, obwohl die Meisten mit Sicherheit nicht wissen wovon sie reden und schrei- ben. Metaverse stammt aus dem 1992 von Neal Ste- phenson verfassten Science-Fiction-Roman Snow Crash. Er bezeichnet einen virtuellen, dreidimen- sionalen Raum, in welchem Menschen als Avatare miteinander interagieren. Und genau diese Avatare sollen laut bitkom in den nächsten Jahres das Kau- fen übernehmen. Das Metaversum oder Metaverse DER DEUTSCHE MARKT FÜR TECHNISCHE KONSUMGÜTER 2022 Nach einem guten Jahresstart jetzt durchwachsene Aussichten gilt nicht mehr nur in der Tech-Szene als die Zukunft des Internets. Unter dem Me- taverse versteht man – einfach gesagt – eine virtuelle, dreidimensionale Erweiterung der realen Welt, in der man als digitaler Zwil- ling oder Avatar lebt und künftig eventuell auch arbeitet und alltägliche Aktivitäten unternimmt. So konnten sich etwa ein Viertel (27 Prozent) der Befragten vorstellen, im Meta- verse shoppen zu gehen. 22 Prozent würden sich dort mit Freundinnen und Freunden verabreden, ebenso viele dort Konzerte be- suchen. 18 Prozent können sich auch vor- stellen, Schule, Uni oder andere Bildungs- einrichtungen im Metaverse zu besuchen. „Das Metaverse ist eine der spannendsten Visionen unserer Zeit“, sagt Bitkom-Haupt- geschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder . „Firmen stellen ihre Produkte im Metaver- sum vor, eröffnen virtuelle Dependancen und suchen im Metaverse nach neuen Mit- arbeiterinnen und Mitarbeitern. Auch für Bildungsangebote ergeben sich ganz neue Möglichkeiten.“ 55 Prozent äußern aller- dings die Sorge, dass durch das Metaversum eine virtuelle Parallelwelt entsteht. 48 Pro- zent macht die Vorstellung Angst.

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