CE-TRADE DigitalMarkt August 2022

20 CEplus-Infos im interaktiven CE-ePaper auf www.ce-trade.de AUDIO 8/2022 harman / kardon Suites – Digitalkünstler waren eingeladen, um ein- zigartige digitale Kunstwerke zu der Lang Lang Interpretation der klassi- schen Klaviersonate Nr. 3 von Frederic Chopin zu schaffen. Ausgezeich- net wurde Digital-Artist Carlos Ribas, der von Robert Jan van Dormael, Vice President Integrated Marketing bei Harman, die Auszeichnung beim Jazz-Festival in Montreux überreicht bekam. W enn es um Sound in all seinen Facetten geht, ist Harman ein Multiplayer. Mit seinen Einzelmar- ken, die unter dem Harman / Kardon Dach vereint sind, werden alle Berei- che vom Bluetooth-Lautsprecher über HighEnd-Systeme bis hin zu profes- sionen Anlagen für große Bühnen- Shows abgedeckt. Trotz des überaus großen Engagements für guten Sound, das Harman gerade wieder beim Jazz- Festival in Montreux unter Beweis stellte, zählen auch bei Harman un- term Strich Stückzahlen und Umsatz. Darüber sprachen wir mit Robert Jan van Dormael, Vice President Integra- ted Marketing bei Harman. Harman ist mit seiner Marke JBL in allen Handelskanälen vertreten. Sie verkaufen in Elektronik-Super- märkten, im Fachhandel und auch auf vielen Online-Plattformen. Sind all ihre Handelkunden mit dieser Konkurrenz von allen Seiten wirk- lich glücklich? „Wir arbeiten mit den ‚Big Box Händ- lern‘ wie Media Markt ebenso zusam- men, wie mit den Spezialisten im Han- del. Um hier den Wettbewerb trans- parenter zu machen, bekommen die kooperierten Händler von Euronics, expert oder EP ein anderes Portfolio als Media Markt. Das entspricht der Art und Weise, wie diese Handelsformen unterschiedlich agieren. Beim Spezia- listen hat der Kunde die Möglichkeit, unsere Produkte wirklich zu hören, ganz anders bei Media Markt, hier be- dient sich der Kunde aus dem Stapel und geht mit seinem Karton zu Kasse. Beratung und Vergleichshören ist nicht das Geschäftsmodell von Media Markt. Für Media Markt ist es das Wichtigste, gegen Amazon zu bestehen! Nach der Maxime, es muss schnell gehen, ich will das Produkt jetzt, und ich will es zu einem guten Preis. Ganz anders Spezialisten, die nehmen sich die Zeit, sich mit dem Kunden zu setzen und mit ihm über seine Vorstellungen von Audio zu sprechen. Und sie bieten die Instal- lation beim Kunden, das wollen und können Media Markt und Amazon nicht, und das wollen sie auch nicht.“ Der deutsche Markt ist sehr preis- orientiert, und der deutsche Kunde erwartet ständig sinkende Preise. Ist das ein Problem für JBL? HARMAN / KARDON Wie hält es der Sound-Profi mit dem Fachhandel? Robert Jan van Dormael, Vice President Integrated Marketing bei Harman: „Die Transparenz des Internets macht Prei- se zu einem Glücksspiel, auf das we- der Hersteller noch Handel direkten Ein- fluss haben. Man kann nur immer wieder mit neuen Produkten hö- here Preismar- ken setzen, die dann aber wieder auf Tal- fahrt gehen. Vorteil für den Handel, Geräte werden heute immer kürzer genutzt und dann durch neue mit neu- en Features ersetzt.“ „Nein, denn Preise sind immer ein Glücksspiel. Vor 20 Jahren gab es für den Kunden nicht diese Preistrans- parenz wie heute. Hinzu kommt der stetige Konkurrenzdruck, deshalb sinken die Preise, und dagegen kann man nichts tun. Der einzige Weg ist, Produkte kontinuierlich zu verändern, sie mit einem Update zu versehen und dieses neue Produkt wieder oben auf der Preisrutsche zu positionieren. Man packt neue Features hinein, ändert Farbgebung und Design. Zudem wer- den die Geräte heute deutlich kürzer genutzt, als noch vor einigen Jahren. Auch das hilft bei der Realisierung neuer Preise im Markt. JBL ist eine starke Marke, wir sind keine Discount-Marke, der Kunde muss etwas mehr bezahlen, als bei vergleich- baren Produkten anderer Hersteller. Dafür bekommen unsere Kunden mehr Wert für ihr Geld, und sie kaufen eine Marke, der sie vertrauen können.“ Neben Amazon gibt es eine Vielzahl weiterer Online-Händler, sind auch diese Ihre Kunden, obwohl sie in di- rekter Konkurrenz zum stationären Handel stehen? „Das E-Commerce Geschäft ist für uns besonders wichtig, deshalb betreiben wir ja auch unsere eigenen Online- Kanäle jbl.com , harman-kardon. com oder bowers &wilkins.com . In den Niederlanden für uns besonders wichtig sind bol.com (2,5 Mrd. $ Um- satz 20/21, Wachstum 40,3%) und coolblue.nl (1,5 Mrd. $ Umsatz 20/21, Wachstum 14%). Das sind Online- Plattformen, denen die Kunden ver- trauen. Wir sehen in einigen Ländern Europas und auch in den USA einen Trend gegen Amazon. Amazon scheint in manchen Ländern seine Dominanz zu verlieren.“ Wenn JBL seine Produkte über eige- ne Online-Kanäle vertreibt, wie ist die Reaktion des deutschen Handels und ganz besonders der Kooperatio- nen als Vertreter des Handels? „Vor etwa acht Jahren hätten die Ko- operationen damit ein Problem ge- habt, heute nicht mehr. Es gibt keine Möglichkeit E-Commerce zu stoppen. Keine Organisation kann heute ohne Online-Präsenz existieren. Ebenso müssen unsere Kunden Online präsent sein. Alle haben dort ihre eigenen On-

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