Ce&Trade DigitalMarkt August 2021

19 CEplus-Infos im interaktiven CE-ePaper auf www.ce-trade.de 8/2021 WIRTSCHAFT Jahr in Folge ausfällt, ist äußerst bedauerlich. Nichtsdestotrotz ha- ben wir neue (Marketing-)Strate- gien entwickelt, um dies aufzufan- gen und uns der neuen Situation anzupassen. Unsere CoffeeKit- chen steht beispielsweise dieses Jahr besonders im Fokus. Wir freu- en uns, dass zusätzlich zu einigen Onlinekampagnen zur Kaffeethe- matik ab August nun auch endlich wieder unsere Baristakurse für die Händler stattfinden können. So bringen wir die Produkte der Cof- feeKitchen dem Handel auf eine emotionale Art und Weise nah. Wir platzieren selbstverständlich immer auch gezielte Mehrwertan- gebote und Aktionen über unsere Handelspartner.“ „Messen wie die IFA bieten na- türlich eine große und tolle Platt- form zur Präsentation von Pro- dukten und Neuheiten. Aktuell müssen wir alternative Kanäle nutzen, um unsere Händler, Part- ner und Kunden wirkungsvoll zu erreichen. Hier bedienen wir uns am kompletten Marketingmix aus Online-Aktivitäten, Print- Kampagnen und digitalen Platt- formen“, erklärt Holger Nicolei , Vertriebsleiter Retail Deutsch- land bei Beurer. Stellt sich natürlich auch die Frage, welchen Einfluss eine IFA überhaupt auf den Abver- kauf hat. Für Leif-Erik Lindner „Die IFA markiert für uns und die gesamte Branche jeweils den Startschuss in die neue Saison – gerade auch im Hinblick auf die anstehenden Marketing- und Werbeaktivitäten. Durch die gro- ße Aufmerksamkeit, die uns und anderen Herstellern im Rahmen der Messetage zuteil wurde, haben wir stets viele Impulse von außen erhalten.“ Das sieht Daniel Schiffbauer ähnlich: Die IFA ist eine starke Marke, die synonym für Trends, Entwicklungen und Innovatio- nen steht und die die Neugier- de für Unterhaltungselektronik immer wieder neu entfacht hat. Sie war also immer sowas wie der „Startschuss“ für eine sehr um- satzträchtige Saison zum Jahres- ende. Diese „Startglocke“ für das Weihnachts- und neuerdings auch Black Friday-Geschäft fehlt jetzt und muss entsprechend kompen- siert werden.“ Gleiches betont Michael Langbehn : „Als klassische Or- dermesse ist die IFA der zentra- le Kick-off und ein verlässlicher Gradmesser für das Herbst/Win- ter-Geschäft.“ Für Thilo Röhrig , Commercial Director Sony Deutschland, ist „das IFA-Konzept ist eine der wichtigen Plattformen für Ter- mine mit Handelspartnern und den Medien. Hier geht es in erster Linie um die professionelle Vor- bereitung des Q4-Geschäfts und weniger um den direkten Einfluss der Messe auf den Abverkauf.“ Persönlicher Austausch ist enorm wichtig Die IFA hat für Mario Vogl eine besonders hohen Wert: „Die IFA ist für uns schon seit vielen Jahren eine der wichtigsten Messen der Consumer und Home Electronics Branche. Vor allem für den per- sönlichen Austausch mit unseren Kunden, Partnern und der Presse ist sie enorm wertvoll und dem- entsprechend auch für den Abver- kauf relevant. Wie sich die Absage der IFA in diesem Jahr auf unseren Umsatz auswirken wird, lässt sich genauso wenig vorhersagen, wie die Umsatzentwicklung nach Co- rona. Dass wir im Jahr 2020 das umsatzstärkste Jahr der Unter- nehmensgeschichte verzeichnen konnten, zeigt uns aber, dass wir auf dem richtigen Weg sind und es geschafft haben, uns im Markt noch breiter aufzustellen und un- sere umfangreichen Produktsorti- mente stark nachgefragt werden.“ IFA war immer der Start- schuss für das Saisonge- schäft Carsten Prudent betont den Wert der IFA als Ordermesse: „Vor Corona wurden im Um- feld der IFA in den meisten Produktbereichen die Herbst- bedarfe geordert, teilweise, wie bei den Staubsaugern, auch schon die Bedarfe für das Weihnachtsgeschäft. Aufgrund der aktuell angespannten Lie- fersituation gibt es diese Spit- zen in den Dispositionen aber ohnehin weniger. Sobald sich die Situation normalisiert, dürfte auch die Bedeutung der IFA für den Abverkauf wieder zunehmen. Davon abgesehen, war – und bleibt – die IFA eine wichtige Plattform für die brei- te Vorstellung der Neuheiten, mit entsprechenden Effekten auf die Erst-Disposition des Handels und die Bestückung der Ausstellung.“ Harald Friedrich betont den Wert einer IFA auch für den Großgerätebereich: „Als zentrales und jährlich wie- derkehrendes Ereignis, das sowohl Endkonsumenten als auch Händler und Branchen- experten anspricht, sorgte die IFA natürlich für ein breites Interesse an der Weißen Wa- re. Für uns bildet sie damit die ideale Plattform, unsere In- novationen vorzustellen und den besten Anlass, auf einen Schlag alle für uns relevanten Zielgruppen zu erreichen. Das wirkt sich natürlich positiv auf das Geschäft aus.“ Bei Graef sieht man kei- nen großen Einfluss der feh- lenden IFA auf den jährlichen Geschäftsverlauf: „Die IFA ist selbstverständlich eine wichti- ge Messe für uns. Da wir aber das gesamte Jahr stetig mit dem Handel sowie mit den Endkun- den in Kontakt sind, nahm die Beteiligung an der IFA in Be- zug auf den Abverkauf nie den allerwichtigsten Platz ein. Wir können das also recht gut ver- kraften“, sagt Hermann Graef . Mit Kanalvielfalt will Hol- ger Nicolei den IFA-Ausfall kompensieren: „Die IFA macht für uns vor allem den persön- lichen B2B-Kontakt aus. Wir können uns hier direkt über Trends in der Branche austau- schen. Kunden können unsere Produkte vor Ort anschauen, in die Hand nehmen, und er- klärbedürftige Geräte werden durch unser Team vor Ort er- lebbar. Im Abverkauf haben wir glücklicherweise schon im- mer auf unterschiedliche Kanä- le gesetzt. Wie im allgemeinen Trend ersichtlich, konnten auch wir unsere Online-Kanäle ausbauen und Synergieeffekte der Digitalisierung nutzen.“ Zwei Jahre ohne IFA, hat das auch Einfluss auf den Um- satz? Leif-Erik Lindner bedau- ert die fehlende IFA, ist aber optimistisch für die kommende Saison: „Die IFA bietet ein ein- zigartiges Paket aus spannen- den Präsentationsmöglichkei- ten, brancheninternem Aus- tausch und einer Aufmerksam- keit, die weit über die Grenzen der Branche hinausgeht. Vor diesem Hintergrund bedauern wir den Ausfall der IFA in die- sem Jahr. Allerdings glauben wir auch, dass wir mit unserem Alternativprogramm des CE Summit gut für die kommende Saison gerüstet sind.“ Hier kommt Daniel Schiff- bauer aber zu einem anderen Ergebnis: „Auf jeden Fall. Der pandemiebedingte Ausfall hat ein großes Loch in die Darstel- lungsmöglichkeiten der Bran- che gerissen. Vieles hätten wir lebendiger, aktiver und publi- kumswirksamer präsentieren können. Die IFA war für End- verbraucher immer ein Magnet für technische Begeisterung und Anreiz, sich über die Neu-

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