Ce&Trade DigitalMarkt Oktober 2021

CEplus-Infos im interaktiven CE-ePaper auf www.ce-trade.de 5 ZIELSCHEIBE 9-10/2021 Verlag P.O.S. Media GmbH Postfach 110932, 40509 Düsseldorf Telefon + 49 211 8284700 ce.info@ce-trade.de www.ce-trade.de www.hometec.de Chefredaktion Peter Lanzendorf Consumer Electronics, Home Appliances peter.lanzendorf@ce-trade.de Volker Wachs Foto + Digital Imaging Energie+Licht volker.wachs@ce-trade.de Redaktion Österreich Dr. Ludwig Flich Bäckerstraße 14, A-1010 Wien Tel./Fax +43 1 94 606 42 ludwig.flich@chello.at Redaktion Schweiz Martin Sigrist Seefeldstrasse 219, CH-8008 Zürich Telefon + 41 1 383 06 33 Fax +41 1 383 89 79 martin.sigrist@ce-trade.ch Autoren in dieser Ausgabe Hans Zippert, Orion Dahlmann Grafik und Layout Grit Röscher, Grenzach www.werbewerkstatt-röscher.de Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in dem Text auf weibliche und männliche Sprachformen verzichtet und das generische Maskulinum verwen- det. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlech- ter. Die verkürzte Sprachform hat nur redaktionelle Gründe und beinhaltet keine Wertung. Gültig ist die Anzeigenpreisliste vom 1. Januar 2021 Erscheinungsweise 10 Ausgaben p. a. Abonnement Jahresabonnement 27,- Euro Druck druckriegel GmbH, Frankfurt Haftung Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos oder Datenträger wird keine Haftung übernommen. Für mit Namen oder Signatur gekennzeichnete Beiträge übernimmt die Redaktion ausschließlich die presserechtliche Verantwor- tung. Für den Fall, dass Beiträge oder Informatio- nen unzutreffend sind, haftet der Verlag nur beim Nachweis grober Fahrlässigkeit. Urheberrecht Die veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, Vervielfältigung sowie Speicherung (auch auszugsweise) sind ohne schrift- liche Genehmigung des Verlages nicht gestattet. Verbreitete Auflage 14.557. 4. Quartal 2020 Verkaufte Auflage 9.106. 4. Quartal 2020 Erfüllungsort und Gerichtsstand: Düsseldorf Wird für das Weihnachtsgeschäft ausreichend Ware verfügbar sein? D ie aktuelle Marktsituation ist erfreulich, hat aber auch gefährliche Schattenseiten. Doch zuerst das Erfreuliche: Hatten wir uns bisher an den allgemeinen dramatischen Preisverfall bei Con- sumer Electronics gewöhnt, be- sonders bei Fernsehgeräten, hat sich das in den vergangenen Mo- naten zum Positiven umgekehrt. Die Preise sind ungewöhnlich stabil, und der Handel kann seine Preise am Markt durchsetzen. Selbst die MMS-Gruppe platziert nur sehr vorsichtig Sonderangebote. D och was auf den ersten Blick so positiv erscheint, hat auch eine dunkle Seite: Warenknappheit und steigende Einkaufspreise drohen nach Expertenmeinung für das Weihnachtsgeschäft und auch die Monate danach. Dafür gibt es mehrere Ursachen. Die gesamte CE-Branche bei uns ist abhängig von Lieferungen aus Fernost. Bei uns wird nicht mehr produziert, vielleicht noch entwickelt, um die Geräte dann in Asien produzieren zu lassen. Dabei hatte der lange Transportweg bisher eine untergeordnete Bedeutung, kostete doch die Verschiffung eines Containers nach Europa gerade mal zwischen 150 und 200 Dollar. Heute kostet der Schiffstransport eines Containers zwischen 5.000 bis 6.000 Dollar. Sofern überhaupt Container verfügbar sind! H ier stellt sich die Frage, wo sind all die Container? Bis dato fuhren die Schiffe mit vollen Contai- nern aus China an die Zielhäfen. Anders als früher üblich nahmen die Schiffe aber auf dem Rück- weg keine leeren Container mit, denn die standen wegen Lockdown noch voll in den europäischen Häfen. Das schaukelte sich über Monate hoch. Hinzu kam die Blockade des Suezkanals durch das Auflaufen der „Ever Given“. Da in den USA wie auch in Europa volle Container noch immer nur schlep- pend entladen werden, kommen Schiffe zwar mit 100 Prozent Auslastung an, fahren aber mit nur 40 bis 50 Prozent Containerauslastung zurück nach Asien. Patrick Schuchter, Fondsmanager bei Union Investment, erwartet hier frühestens im 1. Quartal 2022 eine Beruhigung. N och dramatischer ist die Situation auf dem Chip-Markt. Der von der Pandemie weltweit aus- gelöste Digitalisierungsschub übersteigt die Produktionskapazitäten der Chiphersteller. Bislang kalkulierten die mit einem jährlichen Umsatzplus bis zu fünf Prozent, der Branchenverband World Se- miconductor Trade Statistics erwartet dagegen für dieses und auch das kommende Jahr ein Plus bis zu elf Prozent. Die Fabriken arbeiten zwar mit voller Auslastung, aber je nach Chip sind zwischen 400 bis 1.400 Arbeitsschritte erforderlich. Das kann zwischen 12 und 20 Wochen dauern. Wer also heute Chips bestellt, bekommt die Lieferung bestenfalls in drei Monaten. Also müssen neue Fabriken her. Doch der Aufbau einer Fabrik für höchst integrierte Chips kostet rund zehn Milliarden Dollar und dauert zwischen drei und vier Jahren. N achfragen bei den großen CE-Herstellern, ob es denn in den Wochen vor Weihnachten zu Lieferproblemen kommen könnte, werden unisono mit dem Verweis auf ausreichende Lieferka- pazitäten beantwortet. Aber auch, wenn dies wirklich der Fall sein sollte, der Mangel wird sich mit Sicherheit auf die Preisentwicklung auswirken. Das Angebot an „Schnäppchen“, auch in der Black Friday-Woche, wird wohl überschaubar ausfallen. D azu ein Beispiel aus dem Segment Weiße Ware. Der von einem großen Händler im Raum Düs- seldorf beworbene Side-by-Side Kühlschrank war frühestens in vier Wochen lieferbar, denn noch steht er entweder in Korea in einem Lagerhaus im Hafen oder er schwimmt noch auf den Weltmee- ren. Von der so angenehmen „Just in Time“-Lieferung werden sich Hersteller wie auch der Handel noch für einen längeren Zeitraum verabschieden müssen. Peter Lanzendorf

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