CE&TRADE DigitalMarkt September 2022

CEplus-Infos im interaktiven CE-ePaper auf www.ce-trade.de 5 ZIELSCHEIBE 9/2022 Verlag P.O.S. Media GmbH Postfach 110932, 40509 Düsseldorf Telefon + 49 211 8284700 ce.info@ce-trade.de www.ce-trade.de www.hometec.de Chefredaktion Peter Lanzendorf Consumer Electronics, Home Appliances peter.lanzendorf@ce-trade.de Volker Wachs Foto + Digital Imaging Energie+Licht volker.wachs@ce-trade.de Redaktion Österreich Dr. Ludwig Flich Bäckerstraße 14, A-1010 Wien Tel./Fax +43 1 94 606 42 ludwig.flich@chello.at Redaktion Schweiz Martin Sigrist Seefeldstrasse 219, CH-8008 Zürich Telefon + 41 1 383 06 33 Fax +41 1 383 89 79 martin.sigrist@ce-trade.ch Autoren in dieser Ausgabe Hans Zippert, Orion Dahlmann Grafik und Layout Grit Röscher, Grenzach www.werbewerkstatt-röscher.de Für das Schreiben und die bessere Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen sowie einzelnen Hauptwörtern oft die männliche Variante verwendet. Die Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung immer für alle Geschlechter; die verkürzte Sprachform beinhaltet keine Wertung. Gültig ist die Anzeigenpreisliste vom 1. Januar 2021 Erscheinungsweise 10 Ausgaben p. a. Abonnement Jahresabonnement 27,- Euro Druck druckriegel GmbH, Frankfurt Haftung Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos oder Datenträger wird keine Haftung übernommen. Für den Fall, dass Beiträge oder Informationen unzutreffend sind, haftet der Verlag nur beim Nachweis grober Fahrlässigkeit. Urheberrecht Die veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, Vervielfältigung sowie Spei- cherung (auch auszugsweise) sind ohne schriftliche Genehmigung des Verlages nicht gestattet. Verbreitete Auflage 14.224. 4. Quartal 2021 Verkaufte Auflage 8.872. 4. Quartal 2021 Erfüllungsort und Gerichtsstand: Düsseldorf IFA 2022, eine Messe der Wider- sprüche und der Fragen B raucht es die IFA noch? So die Überschrift eines IFA-Berichtes von Bild-Online am 4. Septem- ber. Diese Frage wird sich so mancher in den letzten Tagen gestellt haben. Doch ganz so einfach sollte man es sich nicht machen. Die Voraussetzungen für eine Neuauflage der IFA nach zwei Jahren Pause waren erdenklich schlecht. Globale Wirtschaftskrise, Krieg in der Ukraine, fast zweistellige Inflationsrate in Deutschland und nach den sehr guten Jahren 2020 und 2021 eine gewisse Sättigung des Marktes. Hinzu kamen dann noch die schlechten Verkaufszahlen im zwei- ten Halbjahr 2022. E s stellt sich aber auch die Frage, ob diese Messe gewollt war? In Seoul, Tokio und Osaka hatte man sich selbst Anfang Juli noch nicht entschieden, ob man teilnehmen wolle. Die deutschen Niederlassungen wollten natürlich, konnten aber einem Messeauftritt mit eigenen Mitteln nicht stemmen. So fiel die Präsentation von Samsung deutlich bescheidener aus, Sony war für Mes- sebesucher nicht präsent, man traf sich nur mit dem Handel hinter verschlossenen Türen, und auch Panasonic hatte deutlich weniger Quadratmeter Ausstellungsfläche gebucht. Royal Philips, seit Jahrzehnten in Halle 23, blieb der Messe fern. Deshalb hatte sich TP-Vision als Untermieter bei Expert ein Plätzchen gesichert. Gespräche mit dem Handel aber wurden in einem Berliner Hotel geführt. Überhaupt war die in früheren Jahre deutlich überbuchte Messe in diesem Jahr überschaubarer, und die Messegesellschaft mußte viele Hallen erstmals nicht aufschließen. N un ist ja eine Messe dazu da, Neuheiten, Trends und Innovationen zu präsentieren. Und ge- nau diese fehlten in diesem Jahr in Berlin. Samsung Fehlanzeige, Panasonic Fehlanzeige. So- ny ja, aber mit zwei TV-Geräte in Preisklassen, die nicht so recht in eine Rezension passen wollen. LG präsentierte den größten OLED-TV zu einem Preis, für den es auch einen Kleinwagen gibt. Also Produkte, mit denen man zeigen will, wir können es, aber wir werden sie nicht verkaufen können. Auch bei Weißer Ware war von Innovationen nur wenig zu sehen. Vielleicht abgesehen von einer Waschmaschine für Katzen oder einer Rundum-Zahnbürste, die nur zehn Sekunden für die Reini- gung braucht. D eshalb wurde in Berlin ein anderes Thema hochgespielt: Nachhaltigkeit. Besonders die Gro- ßen der Branche brillierten mit Umweltbewusstsein. Da ging es um Einsparungen bei Energie und Wasser, umweltbewusste Produkte mit nachhaltigen Materialien und dem Versprechen in X Jahren völlig emmissionfrei produzieren zu können. Ob das dem deutschen Handel bei seinem im- mer schwerer werden Verkaufsgesprächen hilft, sei dahingestellt. D ie IFA 2022 hat aber auch eine andere, aus meiner Sicht sehr wichtige Frage aufgeworfen. Welchen Stellenwert haben die Produkte der Consumer Electronic noch in der Wahrnehmung der Bevölkerung und ganz besonders der Medien? In früheren Jahren waren Zeitungen und Ma- gazine voll mit der Berichterstattung über die „Jubelindustrie“, und die TV-Sender überschütteten ihre Zuschauer mit Berichten aus Berlin. In diesem Jahr so gut wie nichts, nada, niente. Für die Bundesbürger, wenn sie nicht gerade in Berlin oder auch noch Brandenburg wohnten, hat die IFA schlicht nicht stattgefunden. Über die IFA 2022 wurde so gut wie nicht berichtet. 2 023 wird das Jahr des großen IFA-Jubläums, 100 Jahre Funkaustellung, da gibt es was zu feiern. Vermutlich wieder in Berlin, der Vertrag zwischen Rechteinhaber gfu und der Messe Berlin läuft erst 2023 aus. Dann aber bitte mit einem neuen Konzept und einer neu- en Messe. Auch vielleicht mit etwas mehr Fingespitzengefühl. Es geht nicht an, dass bei der Auftaktpressekonferenz der IFA 2022 Jörg Bauer, COO MediaMarktSaturn Deutschland, als angeblicher Vertreter des CE-Fachhandels, die parallel stattfindende Eröffnung seines Tech Villages am Alexanderplatz mit den Worten „Wir bilden quasi die IFA ganzjährig ab“ präsen- tiert. Ach ja, eine Petitesse am Rande: Auch Miss IFA, bekannt durch rotes Outfit und rote Perüc- ke, wurde gestrichen. Solche Zurschaustellung von Frauen würde immer häufiger Kritik aus- lösen. Das dürfte in Zukunft wohl das kleinste Problem der IFA-Macher sein! Vielleicht sehen wir uns ja in einem Jahr wieder in Berlin. Peter Lanzendorf

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