AKTUELL CEplus-Infos im interaktiven CE-ePaper auf www.ce-trade.de 6 11-12/2025 GEBRAUCHTE IM AUFWIND Refurbished Smartphones Muss es immer das neueste Smartphone sein? Das fragen sich immer mehr Käufer. In Zeiten steigender Preise und wachsender Sensibilität für Nachhaltigkeit rücken Alternativen in den Fokus, die gleichermaßen Qualität, Verlässlichkeit und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis versprechen. Besonders generalüberholte, sogenannte refurbished Geräte entwickeln sich dabei vom Nischenprodukt zu einer festen Größe im Markt – und verändern die Spielregeln der Branche spürbar. Der Markt für Smartphone verändert sich zusehens. Während Einsteigergeräte bis 600 Euro weiterhin rückläufig sind – mit einem Rückgang der Verkaufszahlen um 22 % von 2019 bis 2024 – gewinnen gebrauchte und erneuerte Smartphones insbesondere in Europa an Dynamik. In einigen Märkten machen generalüberholte Modelle mittlerweile über 40 % des Online-Umsatzes im Segment unter 600 Euro aus, was das wachsende Interesse der Verbraucher an Qualität und Wert widerspiegelt. Insgesamt war jedes zehnte im Juli 2025 in der EU verkaufte Smartphone ein generalüberholtes Gerät. Dieser Trend wird durch längere Upgrade-Zyklen, steigende Gerätepreise und eine Verlagerung der Verbraucherprioritäten angetrieben. Refurbished-Smartphones bieten Zugang zu Premium-Erlebnissen zu geringeren Kosten und machen High-EndModelle für preisbewusste Käufer erschwinglicher. „Refurb-Märkte machen die Premium-Klasse für preissensible Verbraucher zugänglich“, sagt Jan Lorbach, Senior Director Global Strategic Insights bei NIQ. „Sie sind nicht nur eine Ausweichoption, sondern werden zu einem eigenständigen strategischen Faktor.“ Interessanterweise weisen generalüberholte Geräte eine größere Preisstabilität auf als neue Modelle. Während die durchschnittlichen Verkaufspreise für neue Smartphones mit den Einführungszyklen schwanken, bleiben die durchschnittlichen Verkaufspreise für generalüberholte Geräte stabil – sie liegen im Durchschnitt der wichtigsten europäischen Märkte bei etwa 400 Euro. Darüber hinaus haben 71 % der Verbraucher im ersten Quartal 2025 ihre mehr als drei Jahre alten Smartphones ersetzt, was auf ein großes Potenzial für generalüberholte Geräte aufgrund der Langlebigkeit der Geräte hindeutet. WERTGARANTIE-STUDIE „Reparieren statt wegwerfen“ Die durch Wertgarantie erfolgte Befragung von 25.553 Personen macht deutlich, 34 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher können unerwartete Ausgaben nur in Höhe von bis zu 100 Euro problemlos stemmen – mehr aber oft nicht. Für rund ein Viertel (24 %) sind wenigstens 200 Euro noch machbar. Und: Jeder Zweite macht sich derzeit Sorgen um hohe Rechnungen, wenn Fernseher, Kaffeemaschine oder Waschmaschine streiken. :Fast drei Viertel (72 %) rechnen damit, dass die Reparaturkosten für Elektrogeräte in den nächsten Jahren weiter steigen werden. Gerade angesichts hoher Inflation und teurer Ersatzteile können somit bereits kleine Defekte zu einem finanziellen Problem werden. Die Angst vor hohen Reparaturkosten hat auch gravierende Folgen für die Umwelt. Laut der aktuellen Studie werden jedes Jahr in Deutschland defekte Elektrogeräte häufig einfach entsorgt statt repariert – insgesamt entstehen dabei 355.871 Tonnen Elektroschrott (8,6 kg pro Haushalt). Besonders alarmierend: Verbraucherinnen und Verbraucher schätzen das Ausmaß völlig falsch ein – im Schnitt gehen sie lediglich von rund 52.000 Tonnen Elektroschrott pro Jahr aus. Die Zahlen der Studie belegen, wie groß das Umweltproblem wirklich ist. „Wir kennen es alle aus dem Alltag: Kommt es bei einem von uns so selbstverständlich genutzten Elektrogerät zu einem Schaden, stehen wir vor der Wahl – Reparatur oder Neukauf? Als wichtige Säule einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft tragen Reparaturen entscheidend dazu bei, den Lebenszyklus von Elektro- und Haushaltsgeräten nachhaltig zu verlängern und Umweltbelastungen in Folge der Entsorgung nicht reparierter Geräte – inklusive der enthaltenen Rohstoffe – zu reduzieren“, erläutert Konrad Lehmann, Wertgarantie-Vorstand. Konrad Lehmann – Vorstand Wertgarantie. SENSORMATIC SOLUTIONS STUDIE Weihnachtsgeschäft 2025 im Fokus Sensormatic Solutions von Johnson Control hat seine jährliche Studie zur Einkaufsstimmung in der bevorstehenden Weihnachtssaison veröffentlicht. Auf Basis der Erhebungen aus den letzten sechs Jahren prognostiziert das Unternehmen darin die umsatzstärksten und meistfrequentierten Einkaufstage. Sensormatic Solutions erwartet, dass der Super-Samstag am 20. Dezember zum dritten Mal in Folge die höchsten Kundenfrequenzen im gesamten Spitzenverkaufszeitraum verzeichnen wird. In der Christmas Shopper Sentiment Survey 2025 sagen die Analysten die umsatzstärksten Einkaufstage auf Basis historischer Frequenzdaten und aktueller Trends voraus. Weltweit werden rund 40 Milliarden Kundenbesuche pro Jahr erfasst. Die Prognosen für 2025 ähneln denen der Vorjahre. Entsprechend sind dies die Top 5 der umsatzstärksten Tage 2025 im deutschen Einzelhandel: 20. Dezember 2025: Super-Samstag, der letzte Adventssamstag. 29. November 2025: Samstag nach Black Friday. 13. Dezember 2025: 2. Adventssamstag. 6. Dezember 2025: 1. Adventssamstag. 27. Dezember 2025: Samstag nach Weihnachten. Somit fallen die Spitzenverkaufsstage in Deutschland in diesem Jahr erneut auf die vier Samstage im Advent. Die Bedeutung des Adventsshoppings wird einmal mehr davon untermauert, dass auch der 13. und 6. Dezember zu den meistfrequentierten und umsatzstärksten Tagen zählen werden. Der Samstag nach dem Black Friday etabliert sich hierzulande zunehmend als fester Aktionstag. Die rund 1.000 im Rahmen der Studie befragten Konsumenten in Deutschland wollen 60 % mehr Zeit in die Suche nach Angeboten und Aktionen investieren – 2 % mehr als im Vorjahr. Außerdem gaben 32 % der Studienteilnehmer an, dass Rabatte und Sonderaktionen im Geschäft ein entscheidender Faktor für ihre Kaufentscheidung seien. Andy Sumpter, EMEA Retail Consultant bei Sensormatic Solutions erwartet dass das von Sonderangeboten geprägte Verbraucherverhalten ein Höhepunkt des Weihnachtsgeschäfts 2025 sein wird.
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