CE&TRADE HomeTec
CEplus-Infos im interaktiven CE-ePaper auf www.hometec-ce.de 10 6/2025 GROSSGERÄTE N ach zwei Jahren Stillstand kam 2024 die Wende: Der Markt für Home &Consumer Tech nahm welt- weit wieder Fahrt auf. In 13 zentralen europäischen Märkten legten laut NielsenIQ Smart-Home-Produkte um 8 Prozentpunkte zu. Trotz schwa- cher Konjunktur und politischer Un- sicherheiten. Ein deutliches Zeichen dafür, dass das Interesse der Verbrau- cher an smarter Technik ungebro- chen ist und diese Kategorie nach wie vor großes Potenzial für Premi- umisierung bietet. Besonders Haus- haltsgroßgeräte (MDAs) legten mit einem Plus von 21 Prozent kräftig zu und waren damit ein starker Treiber des Gesamtwachstums. Auch kleine- re Geräte, Gesundheitsprodukte und Haussteuerungen trugen mit jeweils 8 Prozent Wachstum zum Aufschwung bei. Über den Aspekt der Energie- einsparung hinaus legen Verbraucher Wert auf die Einbindung in bestehen- de Smart-Home-Lösungen sowie auf umfassende Sicherheitsfunktionen. Besonders im Bereich der smarten Sicherheitsprodukte – wie Einbruch- melder, Bewegungsmelder und Tür- kommunikationssysteme – zeigt sich ein deutliches Wachstum zwischen 2019 und 2024. Dennoch bleibt das Potenzial groß: Laut der NIQ-GfK- Studie „Consumer Life“ geben 54 Prozent der Befragten an, dass ein smartes Sicherheitsprodukt ihr erster Kauf in dieser Kategorie wäre. KI als Wegbereiter Die Integration von Künstlicher In- telligenz markiert die nächste Evolu- tionsstufe für smarte Produkte. Zwar ist KI nicht immer das ausschlagge- bende Kaufkriterium, doch sie ver- bessert entscheidend die Funktionen, die Verbraucher:innen am meisten schätzen: bessere Leistung, optimier- te Energieeinsparungen und persona- lisierte Routinen. Von Staubsaugero- botern bis hin zu Waschmaschinen sorgen KI-gesteuerte Produkte für überlegene Navigation und eine ver- besserte Nutzererfahrung. Trotz positiver Trends stehen der breiten Einführung smarter Produkte noch Hürden im Weg. Hohe Kosten (45 Prozent) und Datenschutzbeden- ken (41 Prozent) bleiben zentrale Barrieren. Um die Marktakzeptanz zu erhöhen, braucht es mehr Marken- vielfalt, ein größeres Produktangebot und vor allem erschwinglichere Prei- se. Entscheidend sind dabei überzeu- gende Anwendungen, die konkrete Vorteile bieten. Ein gutes Beispiel sind Smart-TVs, die mit einem Marktanteil von 84 Prozent besonders erfolgreich sind: KI-basiertes Upsca- ling, integrierte Streaming-Dienste und intelligente Funktionen treffen genau dieWünsche der Nutzer:innen. Hersteller können diese Erkenntnisse nutzen, um die wachsende Nachfrage gezielt zu bedienen – und Produkte zu entwickeln, die Komfort, Sicherheit und Kosteneffizienz vereinen. WENDE BEIM SMART-HOME DER ZUKUNFT Verbraucher beeinflussen den Markt Miele Gebrauchsanleitung, Download statt Print: Ge- brauchsanweisungen verursachen bei Miele jedes Jahr Druckkosten in Millionenhöhe. Zudem erfor- dert deren Herstellung rund 1.500 Tonnen Papier – das entspricht in etwa dem Baumbestand des Stadt- parks El Retiro in Madrid. Durch schrittweise Umstellung auf digi- tale Gebrauchsanweisungen redu- ziert Miele den Papierverbrauch deutlich. Eingesparte Kosten kann das Unternehmen in Innovations- vorhaben investieren. Besonders relevante Informationen wie Si- cherheitshinweise sind Produkten weiterhin gedruckt beigelegt. „Durch Papiereinsparung schützen wir die Umwelt und redu- zieren zugleich unsere Druckkos- ten um etwa die Hälfte. Die einge- sparte Summe können wir strate- gisch sinnvoll in Zukunftsprojekte investieren“, so Projektleiter Da- vid Kavermann . Stattdessen setzt Miele verstärkt auf den Webauf- tritt, wo Verbraucherinnen und Verbraucher Handbücher herun- terladen können. Mehr als 4.000 Downloads pro Tag, rund 1,5 Mil- lionen jährlich, bestätigen die Re- levanz dieses Angebots. Zusätzlich erleichtern digitale Inhalte Kun- dinnen und Kunden, schnell Ant- worten auf Fragen rund um Miele- Produkte zu erhalten – auch per Tablet oder Smartphone. Hierzu bietet das Unternehmen online auch Service-Videos an. Miele legt Wert darauf, dass analoge Anleitungen nicht gänz- lich der Vergangenheit angehö- ren. „Viele Menschen glauben, in heutigen Zeiten würden Ge- brauchsanweisungen nicht mehr gelesen“, erklärt Kavermann. „Wir wissen aus Befragungen, dass 90 Prozent unserer Kundin- nen und Kunden dies nach wie vor tun. „Druckvarianten bleiben relevant, wir reduzieren lediglich deren Umfang, ergänzen sie um papierlose Downloads und digitale Zusatzangebote.“ ZVEI-Berechnungen zufolge erzielten Haushalt- Groß- und -Kleingeräte 2024 – im Kontext einer weiterhin herausforderndenMarktlage – in Deutsch- land einen Inlandsumsatz in Höhe von ca. 10,1 Mil- liarden Euro. Dies entspricht einem leichten Plus von 0,5 Prozent gegenüber Vorjahr. Der Markt für Elektro-Haushaltgeräte wurde 2024 vor allem durch das weiter verhaltene Konsumklima in Deutschland belastet. Der Umsatzanteil von Haushalt-Großgeräten lag 2024 bei ca. 6,2 Milliarden Euro (- 1,2 % gegenüber Vorjahr). Insgesamt wurden in Deutschland im ver- gangenen Jahr etwa 16 Millionen Elektro-Haushalt- Großgeräte verkauft. Damit erholte sich der rückläu- fige Absatz bei den Haushalt-Großgeräten (+ 3 % im Vergleich zum Vorjahr). Trotz der weiter stagnieren- den Baukonjunktur waren auch Einbaugeräte wieder mehr nachgefragt (+ 2,6 % beim Absatz). Insgesamt wurde der Markt durch Ersatzbeschaffung, den Trend zu höherwertigen Geräten und den Aspekt Energie- effizienz gestützt. Besonders gefragt waren im Jahr 2024 Wäschetrockner (+ 22 %), Geschirrspüler (+ 8 %) und Waschmaschinen (+ 5 %). Bei den Elektro-Haushalt-Kleingeräten stieg der Hersteller-Inlandsumsatz 2024 durch ein breites Pro- duktportfolio und anhaltende Trends, insbesondere imBereich der Küchengeräte, um vier Prozent auf 3,9 Milliarden Euro. Die Haushalt-Kleingeräte konnten ihrenWachstumskurs nach einem soliden Vorjahr (+ 1,5 % in 2023) damit mehr als verdoppeln. Elektro-Hausgeräte stabilisierten sich 2024
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