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16 CEplus-Infos im interaktiven CE-ePaper auf www.ce-trade.de 6-7/2020 HANDEL D ie Corona-Krise zwingt den Han- del zu einem Umdenken. Eine Er- kenntnis von Dirk Wittmer : Mach Dir das Internet zum Freund. Die andere, bewerte Handel und Geschäft aus der Sicht des Kunden. Geschlossene Geschäfte, wenig Kunden und eine ungewisse Zukunft machten dem Fachhandel in der Coro- na-Hochzeit das Leben schwer. Lang- sam nimmt die Wirtschaft wieder Fahrt auf. Für DirkWittmer von EURONICS XXL Johann + Wittmer in Ratingen ist es an der Zeit, Handel und Geschäft für die Zukunft neu aufzustellen. Nachdem bereits große Teile der Welt durch den Corona-Virus in ei- nen Tiefschlaf versetzt wurden, zeig- ten sich Mitte März dieses Jahres die Auswirkungen der Pandemie auch in Deutschland. Was kaum einer jemals für möglich hielt, wurde Gewissheit. Geschäfte mussten schließen, Schulen und öffentliche Einrichtungen stellten den Betrieb ein, und die Wirtschaft kam nahezu zum Erliegen. Für den stationären Handel, aus- gerichtet auf Kundenfrequenz im La- den, eine Katastrophe. Auch für Jo- hann + Wittmer kam diese Nachricht überraschend. „Am 18. März mussten wir wie viele andere auch quasi über Nacht den Laden schließen“, so Ge- schäftsführer Dirk Wittmer. „Klar war aber auch, dass das Geschäft irgendwie weiterlaufen musste. So haben wir uns zunächst dafür entschieden, nach au- ßen zu kommunizieren, wie wir weiter für unsere Kunden erreichbar sind.“ Gewohnte Zeiten, kostenlose Lieferung Dabei sollten die Kunden zu den be- kannten Öffnungszeiten einen An- sprechpartner im Geschäft erreichen. Darüber hinaus wurde ein Lieferservice eingerichtet, der ab einem Einkaufs- wert von 9,99 Euro im Umkreis von 30 Kilometern die Produkte kostenlos liefert. „Mit dieser Maßgabe sind wir dann gestartet“, führt Wittmer aus. Dirk Wittmer zum Online- Handel: „Die Handelsspanne ist in der Zeit von Click und Collect derart gesunken, dass wir mit dieser nicht hätten überleben kön- nen. Erst nach der Öffnung hatten wir auch wieder die not- wendige Han- delsspanne.“ „Dennoch wollen viele Kunden die Ware lieber direkt abholen, als auf ei- ne Zustellung zu warten. Dementspre- chend hatten wir eine Warenausgabe eingerichtet. Ebenso blieb der Kunden- dienst in der Werkstatt erreichbar, und auch unser DHL Shop war die ganze Zeit über geöffnet.“ Prozesse aus Kundensicht betrachten In den mehr als vier Wochen der La- denschließung hat Johann +Wittmer mit allen verfügbaren Fahrzeugen Ware ausgeliefert. Damit konnten Waren schneller zugestellt werden, als es bei Bestellungen über das In- ternet möglich war. Dennoch ist der Blick aus Kundensicht auf den Betriebsablauf wichtig. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es nicht reichte, zu den normalen Zeiten zu öffnen“, resümiert Dirk Wittmer. „Die Verbraucher haben viel früher, ab 8:00 Uhr morgens, angerufen und wollten sich beraten lassen, als in der Zeit vor der Corona-Krise. Ent- Alle Regeln einhalten – für Dirk Wittmer ist der direkte Kontakt mit dem Kunden besonders wichtig, denn nur dieser sichert die notwendige Han- delsspanne, die im Online-Handel nicht zu realisieren ist. Nur Online kann die Kosten nicht decken. EURONICS XXL JOHANN + WITTMER Die Krise meistern und neue Chancen erkennen Es muss Spass machen – der Kauf eines Fernsehgeräts ist nicht nur eine In- vestition, es ist auch die Entscheidung zwischen Herstellern. Die sollte ohne Hektik getroffen werden. Beispielsweise bei Johann + Wittmer auf dem Sofa.

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