Ce&Trade DigitalMarkt Dezember 2020

CEplus-Infos im interaktiven CE-ePaper auf www.ce-trade.de 7 AKTUELL 12/2020 OHNE ONLINE IST NICHTS LOS Lokaler Handel muss auch ins Netz D ie Lockdown-Phase im Früh- jahr hat dem stationären Handel zugesetzt. Der sprunghaft angestiegene Bedarf für Home Office- und Home Schooling- Produkte wurde zu einem großen Teil über die Online-Kanäle des stationären Handels und der Pure Player gedeckt. Vor allem größere Märkte waren durch die 800 m²- Regelung hiervon besonders be- troffen. Auch nach Beendigung der Geschäftsschließungen haben viele Kunden ihr Einkaufsver- halten der Situation in den öf- fentlichen Verkehrsmitteln und Innenstädten sowie dem eige- nen Sicherheitsempfinden an- gepasst: Der Online-Anteil am Gesamtmarkt mit Technik ist sprunghaft gestiegen. „Vor allem kleinen und mittleren Betrieben ist es durch ihre Kundennähe und Kreativität sehr gut gelun- gen, auch während der Schlie- ßung der Ladenlokale den Draht zum Kunden zu halten und sie mit den benötigten Produkten zu versorgen. Die Dienstleis- tungsstärke und regionale Ver- wurzelung der Betriebe haben sich in dieser Phase ausgezahlt“, so der BVT-Vorsitzende Frank Schipper . „Verstärkend kommt hinzu, dass sich viele Kunden auf das Kaufen vor Ort beson- nen haben und mit einem neuen Lokalpatriotismus das Geschäft um die Ecke mit ihrem Einkaufs- verhalten unterstützt haben.“ Innerhalb der gesamten Branche hat es nach Einschätzung des BVT eine vorweggenommene, aber dauerhafte Verschiebung in Richtung E-Commerce gege- ben, von der gleichermaßen der Online-Verkauf des stationären Handels und die reinrassigen In- ternetanbieter profitieren. Die Kunden investieren in Komfort und Entertainment D er Handelsverband Technik (BVT) und GfK, ein weltweit führender Anbieter von Daten und Analytik für die Konsumgü- terindustrie, gehen angesichts des Teil-Lockdowns mit gemischten Gefühlen in das Weihnachts- geschäft. „Zwei Lockdowns und HomeOffice sorgen dafür, dass die Deutschen ihr Urlaubsgeld innerhalb der eigenen vier Wän- de investieren. Ob Kaffeevollau- tomat, Staubsaugerroboter oder OLED-Fernseher: Die Menschen möchten für ihr Zuhause maxima- len Komfort und Entertainment in bester Qualität,“ so BVT-Ge- schäftsführer Steffen Kahnt . „Pas- send dazu wartet die Branche auch in diesem Jahr mit jeder Menge Innovationen auf. Faltbare Smart- phones und Smartwatches, die gleichzeitig die Vitalwerte über- wachen, sind heißbegehrte Ge- schenke unter dem Weihnachts- baum.“ Die Deutschen werden im Jahr 2020 voraussichtlich 63,6 Frank Schipper – „Es gibt eine Verschiebung in Rich- tung E-Commerce, die auch der stationäre Handel nutzen muss.“ Milliarden Euro für Technische Gebrauchsgüter ausgeben. Der Gesamtmarkt umfasst Konsum- elektronik, Foto, Elektrogroß- und -kleingeräte, Telekommunikation, Informationstechnik und Bürobe- darf/Verbrauchsmaterial. Steffen Kahnt – „Wir er- warten bei technischen Ver- brauchsgütern 2020 ein Um- satzvolumen von voraussicht- lich 63,6 Milliarden Euro.“ Corona verdirbt die Kauflaune D ie zweite Coronawelle trifft das Konsumklima hart, wie die aktuelle Umfrage der Nürnberger Marktforscher der GfK ermittelt haben. Mit dem Lockdown light, der An- fang November in Kraft trat, schwindet offenbar bei den Konsumenten die Hoffnung auf einen nachhaltigen Auf- schwung der deutschen Wirt- schaft. Auch der Sachverstän- digenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Ent- wicklung geht in seinem kürz- lich veröffentlichten Jahresgut- achten davon aus, dass durch die erneuten pandemiebeding- ten Einschränkungen die Erho- lung der deutschen Wirtschaft eine Pause einlegen wird. Im Sog sinkender Kon- junkturaussichten müssen auch die Einkommenserwartungen im November einen weiteren Dämpfer hinnehmen. Der In- dikator fällt nach einem Minus von 5,2 Zählern auf 4,6 Punkte. Zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres fehlen damit knapp 41 Punkte. Die Anschaffungsneigung bleibt von sinkenden Konjunk- tur- und Einkommenserwartun- gen nicht verschont. Der Indi- kator verliert 6,5 Zähler und weist nun 30,5 Punkte auf. Im Vergleich zu den beiden ande- ren Indikatoren ist das Niveau der Konsumneigung jedoch noch immer als zufriedenstel- lend zu bezeichnen. Die Furcht vor Jobverlust als Folge möglicher steigender Insolvenzzahlen beeinträchtigt ebenfalls die Konsumneigung. Von Online profitieren – die kombination stationäres Ladenge- schäft mit eigenem Online-Shop hat sich nach Untersuchungen der GfK als erfolgreich erwiesen. Durchwachsene Prognose – minus 22 Prozent bei Photo bestätigen die Absage der photokina, und auch die klassische Consumer Electronics wird trotz TV-Käufen im Minus bleiben.

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