Ce&Trade DigitalMarkt März-April 2021

CEplus-Infos im interaktiven CE-ePaper auf www.ce-trade.de 7 AKTUELL 3-4/2021 Neues Energieeffizienzlabel ist ein Problem für TV-Geräte B ei TV-Geräten und Moni- toren wird es den größten Erklärungsbedarf bei der neuen Einstufung geben. Die Werte des alten Labels sind mit denen des neuen nicht mehr vergleichbar, da sich die Mess- und damit die Ein- stufungskriterien geändert haben. So wurden die unterschiedlichen Darstellungsmodi berücksichtigt, und es werden Verbrauchswerte für Standardwiedergabe und High Dynamic Range für einen Zeit- raum von 1.000 Stunden angege- ben. Im ausgeschalteten Zustand muss der Energieverbrauch eines Fernsehgeräts unter 0,3 W und im Standby-Modus unter 1 W liegen. Der Energieverbrauch von Fernsehgeräten im vernetzten Be- reitschaftsbetrieb, d. h. einem Zu- stand, in dem sie über das Internet aktiviert werden können, darf seit 2017 nicht mehr als 3 W betragen. Fernsehgeräte müssen innerhalb von vier Stunden nach der letzten Nutzeraktion von selbst in den Standby-Modus oder den vernetz- ten Bereitschaftsbetrieb schalten. Außerdem zeigt das Label An- gaben über Bildschirmdiagonale sowie horizontale und vertikale Auflösung in Bildpunkten. Wie sich die hinter dem neu- en Label stehenden Ökodesign- Richtlinien auf die Weiterent- wicklung der Bildqualität von TV-Geräten auswirken werden, kann zukünftig durchaus noch spannend werden. Die jüngste Generation von Displays hat ei- ne 8K-Auflösung, also viermal mehr Bildpunkte als die aktuell am besten verkauften Ultra-HD TVs. Je mehr Pixel, also Bild- punkte, ein Display hat, umso mehr Fläche beanspruchen auch die Zwischenräume um die Pixel herum. Und diese Zwischenräume „schlucken“ Licht, also Energie. So besteht aktuell das Risiko, dass die von ihrer Detailauflösung her hochwertigsten Displays den Vor- gaben des Ökodesigns nicht mehr entsprechen. Würde ein Gerät die G-Kategorie verfehlen, müsste es Interesse an Smart Living deutlich gestiegen D ie Smart-Living-Branche schaut positiv nach vorn, denn die Beschränkungen der vergangenen Monate haben das Bewusstsein für die Vorteile von Smart Living weiter geschärft. Laut einer Teilnehmerumfrage der Wirtschaftsinitiative Smart Living (WI SL) verzeichneten über zwei Drittel (69 Prozent) der befragten Unternehmen, Verbän- de und Institutionen im Jahr 2020 ein stärkeres Interesse an Smart- Living-Anwendungen. Rund 60 Prozent führen das steigende In- teresse auf die Corona-bedingten Einschränkungen im letzten Jahr zurück. Über die Hälfte der befrag- ten Unternehmen (55 Prozent) konnten im vergangenen Jahr – trotz geschlossener Geschäfte und eingeschränkten Beratungs- möglichkeiten – einen gesteiger- ten Umsatz verbuchen. Gründe für diesen Positivtrend sehen die Umfrageteilnehmer unter anderem in ausbleibenden oder verkürzten Urlaubsreisen: Die ursprünglich dafür vorgesehenen Budgets wurden zum Teil als In- vestition in das eigene Zuhause getätigt. Langfristig erwarten die Be- fragten vor allem beim Energie- Management ein höheres Inte- resse (91 Prozent). Auch Smart Education (81 Prozent) und der Bereich Sicherheit (81 Prozent) sollen weiter gefragt bleiben. Es folgen Smart Governance (77 Prozent) und Smarte Gesund- heit (74 Prozent). Dem Segment Home Entertainment messen knapp über die Hälfte (51 Pro- zent) eine höhere Bedeutung bei. „Der Stellenwert von Smart Living nimmt deutlich zu – mit erheblichen Potenzialen in na- hezu allen Bereichen. Wir freuen uns, das positive Stimmungsbild der Branche aus demvergangenen Jahr auch 2021 weiterzeichnen zu können. Die hohe Nachfrage beweist, dass der Smart-Living- Markt auch in Krisenzeiten gut für die Zukunft aufgestellt ist“, so Mijo Maric , Leiter der Geschäfts- stelle Smart Living. „Als bundes- weite Plattform vereint dieWI SL unterschiedliche Stakeholder, um den deutschen Markt weiter vor- anzubringen.“ theoretisch eigentlich vom Markt genommen werden. Dr. Sara Warneke , Geschäfts- führerin der gfu Consumer & Home Electronics: „Das neue Effizienzlabel sorgt für eine ver- besserte Verbraucherinformati- on und steigert gleichzeitig den Einsatz der Hersteller weiter, stark in die Entwicklung nach- haltiger Produkte zu investie- ren. Das sind zwei sehr positive Effekte“, kommentiert die Bran- chenexpertin den anstehenden Wechsel der Label-Kriterien. Gleichzeitig gibt sie aber zu bedenken: „Bei den aktuellen Kriterien wird es aber speziell für die TV-Hersteller eine große Herausforderung darstellen, das Ziel Steigerung der Bild- und Tonqualität mit den Vorgaben zur Energieeffizienz in Einklang zu bringen. Es kann nicht im Sinne der Konsumentinnen und Konsumenten sein, wenn am Ende Qualität und Erlebnis durch beeindruckende Bilder und tollen Kinosound auf der Strecke bleiben.“

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